TH - Wasserrettung - Personenrettung von einem Sportboot

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Einsatzort Details

Große Brinkstraße, Stolzenau
Datum 17.04.2017
Alarmierungszeit 20:30 Uhr
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger
eingesetzte Kräfte

FF Stolzenau
Hilfeleistung

Einsatzbericht

Bericht zu Einsatz Nummer 16 und 17:

Havarie eines Sportbootes

Zwei Personen gerettet und Ölsperren ausgebracht

Am Montagabend erreichte ein Notruf die Rettungsleitstelle in Stadthagen, bei dem der  Anrufer ein Boot in Seenot auf der Weser bei Stolzenau vermeldete. Daraufhin rückten die Kameraden der Ortsfeuerwehr Stolzenau zur Weser nahe der Großen Brinkstraße an. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein hiesiger Bootseigner mit seinem Kahn in eine Bucht hinein gesteuert war, die als Naturschutzgebiet nicht für den Schiffsverkehr freigegeben ist. Auf dem Rückweg in den Hauptstrom des Flusses zurück, lief das Boot jedoch auf eine Sandbank auf, sodass es manövrierunfähig in der Weser lag und sich zur Seite neigte. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Stolzenau näherten sich der Havarie auf dem Landweg und konnten die beiden Besatzungsmitglieder mit Hilfe eines Schlauchbootes binnen einer Stunde sicher zurück an das Festland bringen. Die Wasserschutzpolizei wurde über den Vorgang informiert, eine Bergung des havarierten Schiffes sollte am Folgetag erfolgen.

Am Dienstag forderte die Polizei dann in den Mittagsstunden die Feuerwehr erneut zum Hilfeleistungseinsatz an. Am havarierten Boot drohte Öl auszutreten und in das angrenzende Naturschutzgebiet im Seitenarm der Weser zu gelangen. Unter Einsatzleitung des Gemeindebrandmeisters Jürgen Meyer rückte die Ortsfeuerwehr Landesbergen mit Ölsperren und dem Einsatzboot zur Schadensstelle an, die Feuerwehr  Stolzenau kam mit einem Rüstwagen und dem Löschgruppenfahrzeug ebenfalls unterstützend hinzu.

Nach einer ersten Erkundung des Seitenarmes wurden schließlich die Ölsperren zu Wasser gelassen, um eine weitere Umweltgefährdung einzudämmen. Besonders schwierig gestaltete sich der Einsatz dabei durch die eingeschränkte Befahrbarkeit der angrenzenden Bucht, in der das Unglücksboot bereits auf einer Sandbank lag. Schließlich verbrachte das Einsatzboot zwei Trupps mit Wathosen bekleidet an das gegenüberliegende Flussufer, um Befestigungspunkte für die Ölsperren zu schaffen. Anschließend verlegten die Einsatzkräfte auf einer Länge von etwa 75m entlang der Havarie die Ölsperren, bevor sie schließlich auch das havarierte Boot im Auftrag der Wasserschutzpolizei mit zusätzlichen Seilen an Land sicherten.

Auch die untere Wasserbehörde des Landkreises Nienburg war vor Ort und machte sich ein Bild von der Arbeit der eingesetzten Kräfte. Nach etwa vier Stunden waren auch die letzten Arbeiten erledigt und die Feuerwehren konnten wieder zu ihren Standorten zurückkehren. Der Binnenschiffverkehr wurde durch die stromferne Lage der Havarie nicht beeinträchtigt.

Bericht und Foto: Nils Raake, Gemeindefeuerwehrpressesprecher