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Die Freiwillige Feuerwehr Stolzenau gründete als eine der ersten im Landkreis Nienburg im Jahre 1967 eine Jugendfeuerwehr (JF). Zunächst waren es nur Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren, die der Jugendfeuerwehr beitraten. Erst seit 1985 sind auch Mädchen aktiv.

Die Gründungsversammlung unserer JF fand am 19. August 1967 in der Grundschule am Sünkenberg unter der Leitung des damaligen stellvertretenden Gemeindebrandmeisters Helmut Wiegmann statt.

Als Gründungsmitglieder verpflichteten sich die folgenden Kameraden zum Dienst in der Jugendfeuerwehr: Wolfgang Kappler, Dietmar Scholz, Hans-Jürgen Menze, Ulrich Faymann, Karsten Hahn, Andreas Engel, Klaus-Dieter Schumann, Hans-Dieter Miegel, Rolf Kappler und als jüngstes Mitglied Claus Hahn.

Neben den Eltern der Gründungsmitglieder waren Kreisjugendfeuerwehrwart Walter Hildebrand sowie Bürgermeister Hermann Husemann Zeugen der Gründung. Für die Ausbildung war der damalige Löschmeister Karl-Heinz Heineking in der Funktion des Jugendfeuerwehrwartes verantwortlich.

Als Nachwuchsorganisation für die aktive Freiwillige Feuerwehr ist die Jugendfeuerwehr seitdem unentbehrlich. Etwa die Hälfte der Mitglieder unserer Einsatzabteilung haben ihren Feuerwehrdienst in der JF begonnen. Derzeit sind ca. 35 ehemalige JF-Mitglieder in der aktiven Wehr tätig.

Neben der Funktion als Nachwuchsorganisation deckt die Jugendfeuerwehr ein breites Spektrum an allgemeiner Jugendarbeit ab. Spiel-, Sport- und Bastelaktionen machen etwa 50% des Jugendfeuerwehrdienstes aus. Außerdem nahm die JF in der Vergangenheit am Karnevalsumzug und an Ferienpassaktionen teil und monatlich wird eine Altpapiersammlung zusammen mit der Tischtennissparte des VFB Stolzenau durchgeführt.

Die Jugendlichen werden während des JF-Dienstes intensiv auf ihren späteren Dienst in der aktiven Feuerwehr vorbereitet. So ist es nicht verwunderlich, dass viele ehemalige JF-Mitglieder weiterführende Lehrgänge besuchen und heute mittlerweile Führungspositionen in der aktiven Wehr bekleiden.

Ein mal jährlich wird auf Gemeindeebene die beste JF durch diverse feuerwehrtechnische Wettbewerbe aber auch durch sportliche Veranstaltungen wie z.B. Brenn-, Völkerball- oder Tischtennisturnier ermittelt. Im Herbst 2006 gelang es der JF Stolzenau erstmals den, vom ehemaligen Gemeindedirektor Enno Akkermann gestifteten, Gemeindepokal zu gewinnen.

Diverse Ausflüge z.B. zu den Berufsfeuerwehren Bremerhaven und Hannover und in den Harz zum Rodeln erweitern die Aktivitäten der Jugendlichen.

Als zweites Highlight neben dem Kreiszeltlager in Eystrup wurde im Sommer 2006 ein Wochenende Berufsfeuerwehr „nachgespielt“. Die Jugendlichen trafen sich an einem Freitag im Juni am Feuerwehrhaus und arbeiteten einige realitätsnahe Einsätze ab. So galt es z.B. eine Katze (Stofftier) von einem Baum zu befreien oder eine hilflose Person aus einem Kiesteich zu retten. Bei anderen Einsätzen musste eine vermisste Person aus dem „brennenden“ Bootshaus oder eine, „unter einem Container eingeklemmte“, Person gerettet werden.

Die Brandbekämpfung mittels Feuerlöschern wurde ebenso geübt wie der Umgang mit Brandmeldeanlagen. Allerdings kamen auch Sport und Erste-Hilfe-Ausbildung nicht zu kurz.

Zum Abschluss des gelungenen Berufsfeuerwehr-Wochenendes wurden die Gruppendynamik und das gegenseitige Vertrauen in einem Hochseilgarten gestärkt.

 Unterstützt wurde die Jugendfeuerwehr an diesem Wochenende durch zahlreiche Kameraden der aktiven Abteilung der Ortsfeuerwehr.

 

Unterstützung durch den Förderverein

Seit der Gründung des Fördervereins „Freunde der Ortsfeuerwehr Stolzenau e.V.“ im Januar 2003 wird die JF durch diesen stets unterstützt. Die  Mitglieder machten unter anderem die Anschaffung eines neuen Gruppenzeltes im Jahr 2004 möglich. Außerdem wurden T-Shirts, Sicherheitsschuhe, Sporttrikots und eine Hindernisbahn zum Üben für die jährlich mehrfach stattfindenden Wettbewerbe angeschafft. 

 

Zeltlager

Höhepunkte für Jugendfeuerwehren sind stets die Zeltlager.

Zum einen findet alle zwei Jahre das fünftägige Gemeindezeltlager statt, welches die fünf Jugendfeuerwehren der Gemeinde Stolzenau durchführen.

Zum anderen findet jährlich, in der ersten Sommerferienwoche, das zehntägige Kreisjugendfeuerwehrzeltlager statt. Auf Kreis-, Bezirks- oder gar Landesebene treffen sich auf diese Weise bis zu 3.000 Gleichgesinnte - oft mit Gästen aus ganz Europa. Die weiteste Fahrt führte die Stolzenauer Jugendfeuerwehr nach Langeleben im Elm.

In den Jahren 1985 und 1997 waren die Jugendfeuerwehren des Landkreises schon einmal mit ca. 500 bzw. knapp über 1000 Jugendlichen in Stolzenau zu Gast. Obwohl das Wetter nicht immer mitspielte (es regnete tagelang in Strömen), blieben die Zeltlager den meisten Teilnehmern in guter Erinnerung.

Großen Eindruck hinterließ bei den Jugendlichen und Betreuern das großartige Feuerwerk, das zur Eröffnung des Lagers 1985 am Löschplatz abgebrannt wurde. Auch das im Zeltlager 1997 an alle 1.000 Lagerteilnehmer verteilte T-Shirt“ mit dem Logo „Stolzenau – an der Weser aufwärts“ blieb lange in guter Erinnerung.

Im Jahr 2007 waren vom 20. bis 29. Juli, wieder ca. 1.300 Jugendliche zum 29. Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Stolzenau zu Gast. Neben Gastgruppen aus Polen, Weißrussland, den Niederlanden und Dänemark scheuten auch deutsche Jugendfeuerwehren aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Berlin den Weg in den Landkreis nicht. Die Gäste und alle 53 Jugendfeuerwehren des Landkreises Nienburg schlugen ihre Zelte an der Regenbogenschule auf.

Der Kontakt, der seit 2006 zur Partnerstadt Luzino (Polen) besteht, wurde im Zeltlager 2007 zum ersten mal auch auf Feuerwehrebene vertieft und so konnte eine Abordnung der Jugendfeuer aus Luzino begrüßt werden.

 

Jugendausschuss

Die Stolzenauer Jugendfeuerwehr hält einmal jährlich eine Jahreshauptversammlung ab. Während dieser Versammlung wählen die Mitglieder aus ihren Reihen einen Jugendausschuss. Diesem obliegt es unter anderem, gemeinsam mit dem Jugendfeuerwehrwart, seinem Stellvertrer und dem Betreuerteam den Dienstplan („Veranstaltungskalender“ der JF) aufzustellen.

An der Spitze des Jugendausschusses steht der Jugendsprecher, der die Interessen der Jugendlichen beim Jugendwart und dem Ortsbrandmeister vertritt.

Der Schriftwart ist für die Führung des Dienstbuches verantwortlich. In diesem „Klassenbuch“ werden die Anwesenheit, die Art des Dienstes und andere Vorkommnisse während des Jugendfeuerwehrdienstes festgehalten.

Um die Jugendlichen bei Veranstaltungen verpflegen zu können, hat die JF eine eigene Kasse, die von dem gewählten Kassenwart geführt wird. Die ordnungsgemäße Kassenführung des Kassenwartes wird von zwei Kassenprüfern kontrolliert.